Messfahrt 159 001

Ich bin beim Einkaufen, als mich eine Meldung erreicht, dass eine Stadler Eurodual auf Messfahrt von Hannover Richtung Süden unterwegs ist. Da sie mit 100 Minuten Verspätung aus Hannover raus ist, habe ich eine Chance, sie bei Göttingen noch zu erwischen. Ich fahre in die Feldmark zwischen Rosdorf und Obernjesa und positioniere mich am Bahnübergang. Meine Geduld wird auf eine lange Probe gestellt. Nach fast einer Stunde des Wartens erfahre ich, dass der Zug ST92496 Minden-Freiburg inzwischen vor Göttingen ist. Na dann kann man ja Zuversicht schöpfen. Mit +150 Minuten kommt er dann in Sicht und ich kann schnell ein paar Bilder machen.

Stadler Eurodual 159 001 auf Testfahrt am 13.2.2019

Die 6-achsige Lok aus dem zu Stadler gehörenden spanischen Vossloh-Werk kann ihre Energie aus dem Fahrdraht beziehen (15 kV 16.7 Hz oder 25 kV 50 Hz) oder aus einem eingebauten 3MW Caterpillar Dieselaggregat. Sie ist die erste von 10 bestellten Exemplaren für die Havelländische Eisenbahnen (HVLE) in deren Farben sie auch schon lackiert ist. Noch ist sie allerdings nicht von der HVLE abgenommen. Sie geht zu Testfahrten in den Schwarzwald. Die HVLE bedient für die Fels-Werke die Rübelandbahn, die mit 50 Hz elektrifiziert ist. Wenn die Züge die Rübelandbahn in Blankenburg verlassen, müssen sie zunächst über nicht-elektrifizierte Strecken bevor sie mit 16.7 Hz elektrifizierte DB-Strecken erreichen. So macht diese Lok für die HVLE besonders viel Sinn.

An den Führerstandseitenwänden der 159 001 erkennt man außen angeklebte Messkabel. Hinter der Lok laufen zwei Dienstfahrzeuge von DB Systemtechnik (D-DB 63 80 99-95 030-2 D(Mess) mz 322.1 und D-DB 63 80 99-90 027-3 Bimz 259.8 – Bremswagen), zwei Schüttgutwagen (Faccns) der HVLE und am Schluss die 193 247 der ELL Wien.

Eine sehr ungewöhnliche Fuhre hab ich da erwischt.